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Rückblick auf das Jahr 2016 und Ausblick auf 2017

Diesen Jahresbericht gab der Erste Vorsitzende Klaus Müller bei der Jahreshauptversammlung am 15. März 2017 im Hotel "Goldener Hirsch":

Sehr geehrte Damen und Herren,

das Tänzeltest 2017 steht unter dem Motto "Fünfknopfturm". Der Turm wird auch das diesjährige Festabzeichen zieren. Neben dem 100jährigen Jubiläum des Wappenschilds an unserem Wahrzeichen als Anlass sehe ich darin auch eine Bestätigung der bisherigen Arbeit des Fördervereins Fünfknopfturm und ich darf Ihnen sagen, dass mich die Nachricht von Famile Lauerwald schon mit Stolz erfüllt hat.

Bevor ich aber gleich noch kurz auf die kommenden Höhepunkte im Jahr 2017 eingehe, lassen Sie mich meinen Bericht mit dem Rückblick auf ein arbeits- und ereignisreiches Jahr 2016 beginnen. Dies möchte ich nicht tun, ohne meinen Mitarbeitern im Vorstand und den zahlreichen Helferinnen und Helfern im Hintergrund sehr herzlich zu danken. Hierbei denke ich in erster Linie an Frau Jantsch von der Sparkasse Kaufbeuren und die Mitarbeiterinnen im Büro von Kaufbeuren Tourismus- und Stadtmarketing e.V., Frau Carmen und Birgit Müller sowie Frau Kathrin Brenner. Ausdrücklich danken für die ausgezeichnete Zusammenarbeit möchte an dieser Stelle den Mitarbeitern der Stadtverwaltung Kaufbeuren, angefangen beim Hochbauamt über die Denkmalpflege bis zum Liegenschaftsamt. Ohne Sie alle wäre diese Aufgabe nicht zu bewältigen.

Nochmals also: Vielen, vielen Dank!

Rückblick auf 2016

Sehr geehrte Damen und Herren, lassen Sie mich Ihnen nun einen kurzen Überblick über unsere Aktivitäten des vergangenen Geschäftsjahres geben.

Das Jahr begann mit einem überraschenden Anruf unseres Vereinswirts, Herrn Gerhard Grieger. Er teilte mir erschrocken mit, dass mitten im Wappenschild des Fünfknopfturms ein Pfeil stecke. Als ich mich daraufhin sofort auf den Weg zum Turm machte, sah ich tatsächlich einen ca. 80 cm langen Pfeil im Holz des Wappenschilds stecken. Anfangs blieben unsere Nachforschungen nach dem "Übeltäter" erfolglos, doch im Herbst klopfte mir bei Gerhard dann jemand auf die Schulter und bekannte seine Schuld: Es war ein mir gut bekannter Kaufbeurer, der am nächsten Tag nach Paraguay auswanderte und dieses schwere Vergehen an unserem Wahrzeichen wohl doch nicht mit in seine neue Wahlheimat nehmen wollte.

Aber nun zurück zum "Ernst des Vereinslebens"!

Erste bauliche Maßnahmen waren neben den schon seit 2015 fortlaufenden statischen Untersuchungen von Herrn Burz die Entfernung der von der Wohnbebauung noch vorhandenen Einbauten, insbesondere der Brandschutzverkleidungen durch die Mitarbeiter der Sozialpädagogischen Praxis Mohring. Weiterhin wurde durch die jungen Mitarbeiter sämtliche Elektro- und Wasserinstallationen entfernt. Die geringfügige Entlohnung dafür übernahm übrigens die Stadt Kaufbeuren.

Durch diesen Rückbau wurden allerdings neue statische Probleme sichtbar, besonders an Deckenbalken in den oberen Geschossen. Herr Burz musste daraufhin weitere Untersuchungen anstellen und auch Sicherungsmaßnahmen anordnen, z.B. wurde die maximale Personenzahl für den Aufenthalt im Turm vorübergehend auf 5 Personen begrenzt. Die statische Sicherung der Holzkonstruktion ist inzwischen durch die Fa. Paul aus Mauerstetten so gut wie abgeschlossen, seit Januar wird auch bereits restauriert, d.h. z.B. Treppen wieder aufgebaut usw.

Nicht unerwähnt möchte ich in diesem Zusammenhang lassen, dass während der ganzen Zeit der Referent des heutigen Abends, Herr Benno Willburger, unter teilweise erschwerten Bedingungen seine Untersuchungen zur Baugeschichte durchgeführt hat.

Aber nicht nur das Turminnere beschäftigte uns im vergangenen Jahr, sondern auch das Umfeld, insbesondere im Zusammenhang mit den Maßnahmen zur Personenrettung. Hierbei spielt ja auch die Zufahrtsregelung eine wichtige Schlüsselrolle. Es wurden Stellproben durch die Freiwillige Feuerwehr durchgeführt und schließlich festgelegt, dass die Personenrettung zukünftig über die Feuerwehrleiter aus dem z.Zt. noch vermauerten ehemaligen Fenster an der Westmauer im obersten Geschoß stattfinden soll.

Nach Abschluss all dieser Untersuchungen erfolgte dann am 28. Juli 2016 die Baugenehmigung durch die Stadt Kaufbeuren, in welcher alle zu treffenden Maßnahmen, Regelungen und Beschränkungen festgelegt sind. Die höchstmögliche Personenzahl für den Aufenthalt im Turm ist übrigens auf 16 Personen festgelegt. Obwohl unser angestrebtes Ziel einmal bei 20 lag, können wir mit dieser Zahl sehr gut leben.

Nach der Baugenehmigung begannen auch gleich Verhandlungen mit der Liegenschaftsverwaltung über den Mietvertrag, welchen der Verein mit der Stadt eingehen wird. Diese Verhandlungen stehen nun kurz vor dem Abschluss, im April sollen die Unterschriften erfolgen. Die Jahresmiete wird übrigens einen Euro betragen.  Der ehemalige Turmgarten ist nicht mehr Bestandteil des Mietvertrags, hier wird die Stadt einen Kinderspielplatz errichten.

Von entscheidender Bedeutung für die weitere Zukunft unseres Projekts war schließlich die Sitzung des Haushaltsausschusses im Januar 2017. Dort wurden für die Instandsetzungsmaßnahmen am und im Fünfknopfturm 160.000 Euro genehmigt, und zwar einstimmig. Allen Stadträten und der Verwaltung hierfür nochmals ein herzliches Dankeschön.

Nicht unerwähnt lassen möchte ich auch noch die Baumfällaktion der letzten Wochen. Schon in den vergangenen Jahren fielen von alten Eschen im Umfeld des Turms immer wieder Äste herab, einmal wäre eine Passantin beinahe von einem großen Ast getroffen worden. In enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden haben wir Herrn Forstdirektor i.R. Gerhard Limmer gebeten, für uns die Lage zu beurteilen. Eine entsprechende Stellungnahme führte dann zu der Aktion, die im Februar auch in der Öffentlichkeit für Aufmerksamkeit gesorgt hat. Die Entbuschung auf der Stadtmauerwestseite erfolgte ebenfalls daraufhin, aber auch im Hinblick auf Schäden an der unteren Bausubstanz der Mauer, insbesondere der Stützmauern.

Als letzten Punkt aus dem vergangenen Jahr möchte ich Ihnen, meine sehr verehrten Damen und Herren, noch eine brandneue Mitteilung von gestern Nachmittag machen. Frau Sagner vom Stadtmuseum teilte mir mit, dass ein Mitarbeiter der Fa. Paul im Mauerwerk des Turms ein lateinisches Gebetbuch gefunden hat. Über Alter und Zustand kann ich noch keine Angaben machen, wir werden zusammen mit dem Finder den Fundort und das Fundstück genau dokumentieren.

Ausblick auf 2017

Nun möchte ich Ihnen in gebotener Kürze noch einen Ausblick auf das kommende Jahr geben:

Zwei Höhepunkte stehen ins Haus: Zum einen das Tänzelfest unter dem Motto "Fünfknopfturm". Aus diesem Anlass wird es auch Aktionen am Turm geben, zum anderen aber das 1. Kaufbeurer Turmfest, bei welchem am Samstag, 30. September 2017, dem genau 100sten Jahrestag der Enthüllung des Wappenschilds, der Fünfknopfturm offiziell der Kaufbeurer Öffentlichkeit übergeben werde wird. Herr Hesse wird im Anschluß noch ein paar Details hierzu bekanntgeben. Gestern habe ich übrigens die Zusage unseres Oberbürgermeisters Stefan Bosse erhalten, der mir mitteilte, sehr gerne die Schirmherrschaft für dieses Fest zu übernehmen.

Vorher stehen aber noch sehr arbeitsreiche Wochen und Monate auf unserem Programm. Der Turm wird von Anfang April bis kurz vor dem Tänzelfest für verschiedene Gewerke eingerüstet sein. Z.Zt laufen hier die Ausschreibungen.

Aber auch die Innengestaltung werden wir nun angehen, hier sind bereits einige gute Vorschläge vorhanden, u.a. von zwei jungen engagierten Kaufbeurerinnen, Frau Bradatsch und Frau Hugsam, aber auch von unserem Mitglied und ehemaligen Turmbewohner Kevin Kunstmann. Auch Kaufbeurer Schulen möchten sich aktiv beteiligen, so z.B. die Realschule und die Berufsschule Schreiner / Holztechnik wird uns tatkräftig unterstützen.

Sie sehen also, meine lieben Vereinsmitglieder und sehr verehrte Gäste, es gibt viel zu tun und ich möchte Sie hiermit alle einladen, die zukünftigen Aufgaben gemeinsam mit uns anzugehen und dann am 30. September 2017 ein zünftiges Fest zu feiern!

Jetzt aber möchte ich überleiten zum mit Spannung erwarteten Bericht von Herrn Willburger über die Baugeschichte des Fünfknopfturms.

Vielen Dank!

Klaus Müller